Das Garten Fräulein gibt Tipps für den Frühling auf dem Balkon und im Garten 🌱🥕
Das Garten Fräulein heißt eigentlich Silvia Appel und lebt Ihre Leidenschaft für Natur, Garten und Balkon nicht nur draußen, sondern auch auf ihrem eigenen Blog aus. 2016 machte sie das Hobby zum Vollzeitjob. Heute gärtnert sie in ihrer neuen Heimat München und betreibt neben ihrem Blog einen kleinen Onlineshop und schreibt inspirierende Bücher und Fibeln.
Von Tag zu Tag wird es jetzt wärmer, wir können es kaum erwarten, die ersten Pflanzen nach draußen zu bringen. Kann man jetzt schon ran ans Saatgut, oder besser noch abwarten?
Auf dem Selbstversorger-Balkon kann man jetzt schon loslegen. Am einfachsten ist es, Jungpflanzen auszubringen, da gibt es wesentlich schneller etwas zu ernten. Aber es ist auch eine schöne Erfahrung, Gemüse vom Samenkorn bis zur Ernte zu begleiten. Die ersten Sorten, die für die Freilandaussaat auf den Balkon können, sind zum Beispiel Radieschen, Pflücksalate, Spinat, Mangold und Petersilie. Noch im Haus vorziehen sollte man dagegen Tomaten.
Wer Jungpflanzen auspflanzt, sollte darauf achten, dass sie nicht aus dem warmen Gewächshaus kommen, sondern die kühlen Temperaturen bereits gewohnt sind. Gärtnereien oder Wochenmärkte sind also die besten Adressen, wenn man Bärlauch, Schnittlauch, Petersilie & Co sucht.
Wenn man sich für verschiedene Sorten entschieden hat, die auf keinen Fall im Selbstversorgerbeet fehlen sollen – was gibt es bei der Anzucht zu beachten?
Für eine erfolgreiche Anzucht ist zunächst der richtige Zeitpunkt entscheidend. Ab jetzt, also Mitte/Ende März können z.B. Zucchini, Tomaten oder auch viele Blumen ausgesät werden. Diese Pflanzen können dann Ende Mai (nach den Eisheiligen) auf den Balkon oder in den Garten gepflanzt werden.
Dann ist wichtig, dass man die richtige Erde, am besten spezielle Anzuchterde, verwendet, die nicht gedüngt und schön locker-durchlässig ist. Bei der Auswahl der Gefäße greift man am besten auf flache Schalen zurück, die den Samen genug Platz bieten und gleichzeitig nicht so viel Erde benötigen.
Und nicht vergessen: die Samen kennzeichnen und beschriften, damit ihr später wisst, was da sprießt.
Einmal angegossen, sollte man darauf achten, dass die Erde konstant feucht gehalten wird und die Schalen an einen hellen, warmen Platz stellen. Ideal ist ein Ort, der viel Licht abbekommt, aber nicht zu warm wird – also nicht direkt über der Heizung. Kleiner Trick: Auf einem umgedrehten Pappkarton stehen die Pflänzchen etwas erhöht und der Boden wird nicht nass.
Wenn die Samen zu Setzlingen herangewachsen sind, sollte man unbedingt pikieren (vereinzeln) und in eine reichhaltige Bio-Gemüsepflanzerde umtopfen, da die Anzuchterde keine Nährstoffe bietet. Ab Mitte/Ende April dürfen die Jungpflanzen dann Frischluft schnuppern und an einem schattigen, windgeschützten Ort tagsüber rausgestellt werden. Durch das Abhärten können sich die Pflanzen an die Bedingungen im Freien gewöhnen. Mitte Mai, wenn es keine Nachtfröste mehr gibt, dürfen die selbstgezogenen Pflanzen ins Beet oder den Balkonkasten.
Bestimmt hat jeder eine Zeitung, einen leeren Joghurtbecher oder eine PET Packung daheim. Die lassen sich wunderbar wieder verwerten und bieten den kleinen Setzlingen ein gemütliches Zuhause.
Aus Zeitungspapier lassen sich die Töpfchen ganz einfach basteln, aber es geht auch noch einfacher mit leeren Plastikschalen, auf die man eine passgleiche transparente Schale obendrauf setzen kann – und schon hat man ein Mini-Gewächshaus.
Biologischer geht es mit Eierschalen, die man ausgespült wieder zurück in den Eierkarton setzen kann und mit Erde füllt. Und aus leeren Milchpackungen lassen sich nicht nur Anzuchtgefäße basteln, sondern auch gleich kleine Streifen schneiden, die als Stecker zur Beschriftung dienen.
Ausführliche Anleitungen für das Basteln der kreativen und nachhaltigen Anzuchttöpfchen gibt das Garten Fräulein in Ihrem Blog.